Förderprojekte

Die Stiftung unterstützt derzeit Projekte von

 

Prof. Dr. Karin Meißner, die  eine  Professur für Integrative Medizin im  Fachbereich Gesundheitsförderung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften  in Coburg leitet 

Prof Dr Florian Beissner , der das Insula-Institut für integrative Therapieforschung / Hannover  leitet.

Karin Meißner hat sich international in der Erforschung von Placeboeffekten und psychosomatischen Wechselprozessen einen Namen gemacht. Sie ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen in internationalen Fachjournalen, hat vier internationale Symposien zu dieser Thematik mitorganisiert und ist Mitherausgeberin.

Sammelbandes und eines Buches in renommierten Wissenschaftsverlagen zum aktuellen Stand der Placeboforschung. Ihre Forschungen muß sie überwiegend über Drittmittel finanzieren. Als Professorin unterrichtet sie zudem Studierende der Studiengang komplementäre Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg  

  

 Projekte, die 2022 gefördert wurden:  

 

 

1.Gefühle und Erwartungen von Frauen mit starker Dysmenorrhoe im Vergleich zu gesunden Kontrollen 

Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) ist eine weit verbreitete Problematik von Frauen im gebärfähigen Alter. Darunter fallen Schmerzen und Unterleibskrämpfe, aber auch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen während der Menstruation. Im Rahmen einer an der Hochschule Coburg durchgeführten Studie wurde erstmals systematisch das Wohlbefinden von Patientinnen mit Dysmenorrhoe in den Tagen vor der Periode erfasst und mit dem Wohlbefinden von gesunden Frauen ohne Dysmenorrhoe verglichen. Dabei gingen wir der Frage nach, ob Frauen mit Dysmenorrhoe in den Tagen vor der Periode vermehrt unter Stress, negativen Gefühlen und negativen Erwartungen hinsichtlich der nahenden Periode leiden. Sollte dies der Fall sein, könnten sich die Beschwerden während der Menstruation über einen sogenannten „Noceboeffekt“ im Lauf der Zeit verstärken. Der Noceboeffekt ist auf negative Erwartungen zurückzuführen, die wiederum Stress und Angst auslösen und über diesen Weg die Schmerzwahrnehmung verstärken. 20 Frauen mit und ohne Dysmenorrhoe füllten für 10 Tage ein Online-Tagebuch aus und sammelten Speichelproben zur Bestimmung des Stresshormons Cortisol. Die Frauen mit Dysmenorrhoe wurden zusätzlich in halbstrukturierten Interviews zu ihren individuellen Erfahrungen, Gefühlen und Erwartungen hinsichtlich der Periode befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen mit Dysmenorrhoe generell gestresster sind und konstant stärkere Periodenschmerzen erwarten als gesunde Kontrollpersonen. Nur bei Frauen mit Dysmenorrhoe stiegen negative Emotionen beim Gedanken an die Periode in den Tagen vor der Periode nochmals signifikant an. Dieser Anstieg negativer Gefühle ging mit einer veränderten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol einher und stand mit der Stärke der darauffolgenden Periodenschmerzen im Zusammenhang. Die Interviews bestätigten, dass die Gefühle und Gedanken zur Periode bei Frauen mit Dysmenorrhoe in den Tagen vor der Periode zunahmen, wobei vereinzelt von positiven Gefühlen wie Hoffnung und Erleichterung berichtet wurde, wenn die Frühwarnzeichen geringer waren. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Regelschmerzen teilweise durch erlernte Noceboeffekte aufrechterhalten und verschlimmert werden können. Ein Publikationsmanuskript der Studie ist in Vorbereitung.

 

 

2.Wirkt Pilates bei Patientinnen mit Dysmenorrhoe besser als offene Placebos? Eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie

Studien haben gezeigt, dass sich regelmäßige körperliche Aktivität positiv auf Dysmenorrhoe auswirkt. Studien belegen außerdem, dass allein die Gabe von Placebos bereits chronische Schmerzen lindern kann, selbst wenn die Placebogabe offen, d.h. mit Wissen der Patient:innen, erfolgt. In einer randomisierten kontrollierten Pilotstudie untersuchten wir, wie sich eine vierwöchige Pilates-Intervention im Vergleich zu einer offenen Placebogabe und keiner Behandlung auf die Periodenschmerzen von Frauen mit Dysmenorrhoe auswirkt. Aufgrund der Pandemie musste die Studie ausschließlich online durchgeführt werden. Außerdem sammelten die Probandinnen zu Hause Speichelproben zur Bestimmung von Schmerzhormonen. Die Studiendurchführung ist inzwischen abgeschlossen, die Daten werden ausgewertet. Wir sind auf die Ergebnisse gespannt!

 

 

3.Zusammenhang zwischen psychologischen Faktoren und dem Erfolg einer Kinderwunschbehandlung mit IVF-Naturelle® – eine prospektive Kohortenstudie

Während der Zusammenhang zwischen Stress, Gefühlen und dem Ergebnis der klassischen IVF-Behandlung (mit Hormonstimulation) mittlerweile gut belegt ist, gibt es bezüglich der IVF Naturelle®, bei der wenig oder keine Hormone verabreicht werden, zurzeit noch keine Studien zum Zusammenhang zwischen psychologischen Faktoren und der Schwangerschaftsrate nach dem Transfer. Im Rahmen einer Kooperationsstudie mit Priv.-Doz. Dr. Popovici und ihrer Praxis

kïz) kinderwunsch im Zentrum untersuchen wir daher erstmals den Zusammenhang zwischen Stress, Emotionen und dem Erfolg von IVF Naturelle®. 150 Frauen, bei denen eine IVF Naturelle® geplant ist und an der Studie teilnehmen, werden gebeten, kurz vor dem Transfer verschiedene Online-Fragebögen sowie im Anschluss für ca. 10 Tage ein Online-Tagebuch mit Fragen zu ihrem Befinden auszufüllen. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, individuelle Einflussfaktoren auf den Erfolg einer Behandlung mit IVF Naturelle® besser zu verstehen und mittelfristig die Erfolgschancen dieser Intervention weiter zu erhöhen, z. B. durch begleitende gesundheitsfördernde Interventionen.

 

Die Schweizer-Arau-Foundation unterstützte im Jahr 2022 weiterhin die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Karin Meißner an der Hochschule Coburg. Durch die Förderung wurde es möglich, mehrere Projekte zu Endometriose, Periodenschmerzen und unerfülltem Kinderwunsch erfolgreich fortzusetzen. Die Ergebnisse wurden auf internationalen Konferenzen vorgestellt, z. B. auf dem Internationalen Weltkongress für Medizinische Akupunktur (ICMART) in Bologna im Oktober 2022.

 

 

Für unsere laufende Studie zum Zusammenhang zwischen psychologischen Faktoren und dem Erfolg einer Kinderwunschbehandlung mit IVF-Naturelle® suchen wir zurzeit noch nach weiteren Studienteilnehmerinnen – Informationen zur Studie liegen in der Kindwunschpraxis kïz) kinderwunsch im Zentrum und im Kinderwunschzentrum Amberg aus.

Eine qualitative Interviewstudie zu den Erfahrungen von Frauen mit mehrfach erfolglosen IVF-Behandlungen wurde inzwischen im „Frauenarzt“, der bedeutendsten deutschsprachigen Fachzeitschrift für Gynäkologinnen und Gynäkologen, publiziert und kann auf Nachfrage bei Frau Kraft (jana.kraft@hs-coburg.de) als pdf-Datei zugesandt werden.

Zurzeit befinden sich außerdem mehrere Manuskripte im Publikationsprozess, z. B. eine Auswertung der kumulativen Lebendgeburtenraten von 212 Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch, die zwischen 2014 und 2016 von Frau Dr. Schweizer-Arau mit sinosomatics behandelt wurden. Von den Frauen haben inzwischen mehr als 70% ein Kind geboren.

 

 

 Projekte von Herr Prof Florian Beissner vom Insula-Institut Hannover wurde unterstützt 

 

 

 

Alle Spender:innen unterstützen im Moment seine Forschung durch die Finanzierung einer 450€-Stelle am Institut für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Durch diese Stelle kann Prof. Beissner trotz seiner Haupt-Beschäftigung am Insula-Institut für integrative Therapieforschung (www.insula-institut.org) den Kontakt zu seinen früheren Kooperationspartnern an der Medizinischen Hochschule aufrechterhalten und hat weiterhin Zugriff auf die dort vorhandenen Forschungs-MRT-Scanner, was von großer Bedeutung für die Forschung ist. Eines dieser Geräte besitzt eine umfangreiche technische Ausstattung zur Stimulation und Messung des vegetativen Nervensystems, und eignet sich daher hervorragend für Messungen von Akupunktureffekten am Menschen. So konnten sein Team  in der Vergangenheit bereits zeigen, dass bei der Stimulation des für die vegetative Regulation relevanten Akupunkturpunktes „Zusanli“ (Magen 36) am vorderen Unterschenkel der Effekt deutlich im Hypothalamus der Proband:innen nachzuweisen war. Diese Hirnregion ist unter anderem dafür bekannt, dass sie über feste Programme Körperfunktionen, wie den Herzschlag, die Atmung oder die Verdauung, reguliert. Ein Vergleichspunkt ohne Relevanz für die vegetative Regulation („Guangming“, Gallenblase 37), der ebenfalls am Unterschenkel lokalisiert ist, hatte dagegen keinen derartigen Effekt und dass, obwohl die Intensität der Stimulation von den Proband:innen in beiden Fällen als gleich stark bewertet wurde. Dies zeigt, dass die Effekte der Akupunktur zumindest bei der Beeinflussung vegetativer Funktionen punktspezifisch ist, es also nicht egal ist, wohin die Nadel gestochen wird. Derzeit wird eine  Publikation der Ergebnisse vorbereitet.

 

„Effekte einer Kombinationstherapie aus Psychotherapie und Akupunktur auf Schmerzen und Immunparameter bei Patientinnen mit Endometriose – eine randomisierte kontrollierte Studie“

 

Nachdem wir in einer ersten wissenschaftlichen, gut publizierten Studie zeigen konnten, dass eine Kombinationstherapie aus Psychotherapie und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) sehr wirksam bei der Behandlung der chronischen Schmerzen von Endometriosepatientinnen ist, möchten wir nun genauer erforschen, wie diese Therapie wirkt. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die geplante wissenschaftliche Studie, die in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Hochschule Coburg durchgeführt werden soll.

Zusammenfassung der Studie
Endometriose ist eine gutartige gynäkologische Erkrankung, die häufig mit Regelschmerzen, chronischen Unterbauchschmerzen und Fruchtbarkeitsstörungen verbunden ist. Das klinische Bild ist sehr unterschiedlich. Das medizinische Behandlungsspektrum reicht von Schmerzmittelgaben über Hormonpräparate bis hin zur operativen Entfernung der Endometrioseherde und befallener Organe. Für Endometriosepatientinnen, die mit Hilfe schulmedizinischer Therapieansätze alleine nicht schmerzfrei werden bzw. wiederholt Rückfälle erleiden, werden komplementärmedizinische Therapiemaßnahmen empfohlen. Diese sind jedoch hinsichtlich ihrer Effektivität und Mechanismen bisher nicht ausreichend untersucht. Diese Studie möchte hierzu einen Beitrag leisten, indem sie die klinischen und immunologischen Effekte einer Kombinationstherapie aus Psychotherapie und Akupunktur (SART) bei Patientinnen mit schmerzhafter Endometriose testet.
In einer randomisierten kontrollierten Studie werden 90 Patientinnen mit Endometriose- assoziierten Schmerzen durch ein Zufallsverfahren entweder einer Behandlungsgruppe oder eine Kontrollgruppe zugeteilt. Zu Beginn der Studie sowie nach drei und nach sechs Monaten werden Untersuchungen mit Fragebögen und Blutproben durchgeführt. Ergänzend wird eine gesunde Kontrollgruppe mit 30 Frauen rekrutiert. Die primäre Fragestellung dieser Studie ist es, zu untersuchen, ob bei Patientinnen mit Endometriose-assoziierten Schmerzen, die mit SART behandelt werden, begleitend zur Schmerzlinderung eine Normalisierung der Immunzellenzusammensetzung und -funktionen im Menstrualblut und im venösen Blut eintritt. Zusätzlich soll mit explorativen Verfahren nach weiteren geeigneten, immunologischen Verlaufsparametern für Endometriose gesucht werden.

 

 

 

Stimulierung von Selbstheilungsmechanismen durch psychobiologische Interventionen

In ihren Studien geht Karin Meißner der Frage nach, mit Hilfe welcher Interventionen Selbstheilungsprozesse optimal angestoßen werden können, aber auch welche psychosozialen Einflüsse einer solchen Selbstregulation entgegenwirken können. Viele Ergebnisse aus der biopsychologischen Forschung sprechen heute schon dafür, dass sowohl für Krankheiten als auch für deren Besserungen neben biologischen auch psychische und soziale Faktoren eine Rolle spielen. Körpervorgänge beeinflussen den Zustand des Gehirns und somit auch das Empfinden und Verhalten eines Menschen. Das Gehirn wiederum orchestriert die körperlichen Prozesse. Störungen dieser fein abgestimmten Wechselwirkung können zu Dysregulationen

führen, die sich zu Krankheiten auswachsen können, wenn sie über längere Zeit anhalten. Es ist denkbar, dass durch geeignetes Eingreifen in das System Autoregulationsvorgänge angestoßen werden, die optimale Voraussetzungen für eine Selbstheilung schaffen. Psychologische Faktoren, wie Erwartungen, Suggestionen, Gefühle und innere Bilder, können hierbei ebenso von Bedeutung sein wie körperliche Stimulation, z. B. durch Akupunkt-Stimulation oder mitfühlende Berührung. Gerade in der geeigneten Kombination unterschiedlicher Zugänge könnte ein beachtliches Potential zur Selbstheilung liegen.

Im Folgenden werden die einzelnen Forschungsbereiche des Projekts vorgestellt, die durch Mittel der Schweizer-Arau-Stiftung mitfinanziert werden:

Mechanismen von Placebo- und Noceboeffekten bei Übelkeit und Herzerkrankungen

Die Placeboforschung hat in den letzten Jahren gezeigt, dass der Körper über Selbstheilungssysteme verfügt, die nur geeignet stimuliert werden müssen, um die Beschwerden von Patienten zu lindern. So können positive Erwartungen und Lernerfahrung z. B. zu einer deutlichen Schmerzreduktion führen. Die Noceboforschung hingegen bringt immer mehr Belege dafür, wie negative Suggestionen und schlechte Vorerfahrungen zur Verschlechterung von Krankheitssymptomen beitragen können.

Im Rahmen eines überwiegend von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts untersucht die Arbeitsgruppe von Karin Meißner die Frage, ob die Placeboantwort auf Übelkeit durch die Modulation spezifischer

Kontextfaktoren maximiert und minimiert werden kann, und welche neurobiologischen Mechanismen dieser Modulation zugrunde liegen. In einem weiteren Projekt sollen in Kooperation mit Priv.-Doz. Florian Beissner (Medizinische Hochschule Hannover) auch die Veränderungen im Gehirn unter Placebogabe bei Übelkeit untersucht werden. In zwei Kooperationsprojekten mit Oberarzt Dr. Joram Ronel vom Klinikum rechts der Isar werden außerdem Placebo- und Noceboeffekte auf das Herz an verschiedenen Patientengruppen näher untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien werden dazu beitragen, die Modulation körpereigener Regulationsmöglichkeiten von Erkrankungen durch psychosoziale Faktoren besser zu verstehen.

Biopsychosoziale Einflussfaktoren bei der Entstehung und Behandlung von Endometriose

Endometriose ist eine östrogenabhängige Erkrankung von Frauen, die nicht selten zu starken Schmerzen im Unterleib und ungewollter Kinderlosigkeit führt. Die Erkrankung wird in der Regel mit antihormoneller Therapie und Operationen behandelt. Dies führt aber nicht immer zum erwünschten Erfolg. Zudem haben diese Therapien mitunter starke Nebenwirkungen. Zu komplementärmedizinischen Behandlungsansätzen gibt es bisher wenig Forschung. Die sog. „Systemische Autoregulationstherapie“ (SART) ist ein ganzheitlicher Therapieansatz, der Hypnotherapie und Traditionelle Chinesische Medizin miteinander kombiniert. Durch die Arbeit in Trance mit inneren Bildern können alte emotionale Muster gelöst werden.

Verstärkt werden die Effekte durch geeignete Akupunkt-Stimulation während der Trance, was zu teilweise erstaunlich schnellen Verbesserungen der Symptome führt. In mehreren interdisziplinären Studien werden derzeit die therapeutischen Effekte von SART bei Endometriose wissenschaftlich untersucht. Zum anderen werden experimentelle Studien durchgeführt, in denen die zugrundeliegenden Mechanismen von SART näher beleuchtet werden sollen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, dass psychosoziale Aspekte bei der schulmedizinischen Endometriosebehandlung stärkere Beachtung finden.

Anschaffung einer Software zur Auswertung qualitativer Daten

Ebenfalls durch die Schweizer-Arau-Foundation unterstützt wird weiterhin eine Interview-Studie zu den erlebten Wirkungen von SART bei Patientinnen mit Endometriose. Die durchgeführten Interviews mit 10 ehemaligen Studienpatientinnen der oben beschriebenen Studie wurden inzwischen anonymisiert und transkribiert (d.h. in Schriftform übertragen). Momentan werden die gewonnenen Daten mit Hilfe qualitativer Auswerteverfahren analysiert. Auf diese Weise soll ein vertieftes Verständnis der Wirkungen von SART aus Sicht der Patientinnen gewonnen werden.

Zur Auswertung finanzierte die Schweizer-Arau-Foundation die Anschaffung von „MAXQDA“. Das ist eine weltweit führende Software zur programmunterstützen und somit effizienten Auswertung qualitativer Daten. Die Software soll auch in zukünftigen Studien eingesetzt werden, z. B. um die Auswirkungen der klassischen hormonstimulierten IVF zur künstlichen Befruchtung mit sanfteren Methoden der IVF mit wenigen oder gar keinen Hormonen aus Sicht der Betroffenen zu vergleichen.

Studie zur emotionalen Verarbeitung von Patientinnen mit Endometriose

Die Schweizer-Arau-Foundation unterstützt weiterhin eine experimentelle Studie zur emotionalen Verarbeitung von Patientinnen mit schmerzhafter Endometriose.  In dieser Studie werden Frauen mit und ohne Endometriose hinsichtlich ihrer emotionalen Verarbeitung sowie körperlicher Reaktionen auf Emotionen verglichen. Ein besseres Verständnis der emotionalen

Verarbeitung von Patientinnen mit Endometriose könnte mittelfristig zu einer Verbesserung der Behandlungsmöglicheiten beitragen. Die Messungen der Studie sind fast abgeschlossen, es fehlen noch einige gesunde Kontrollpersonen zwischen 30 und 42 Jahren
(bei Interesse melden Sie sich bitte bei PD Dr. Karin Meißner, karin.meissner[at]med.lmu.de

Prognostische Faktoren der erfolgreichen Kinderwunschbehandlung

Karin Meißner hat sich international in der Erforschung von Placeboeffekten und psychosomatischen Wechselprozessen einen Namen gemacht. Sie ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen in internationalen Fachjournalen, hat vier internationale Symposien zu dieser Thematik mitorganisiert und ist Mitherausgeberin.

Sammelbandes und eines Buches in renommierten Wissenschaftsverlagen zum aktuellen Stand der Placeboforschung. Ihre Forschungen muß sie überwiegend über Drittmittel finanzieren. Als Professorin unterrichtet sie zudem Studierende der Studiengang komplementäre Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg  

  

 Projekte, die 2022 gefördert wurden:  

 

 

1.Gefühle und Erwartungen von Frauen mit starker Dysmenorrhoe im Vergleich zu gesunden Kontrollen 

Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) ist eine weit verbreitete Problematik von Frauen im gebärfähigen Alter. Darunter fallen Schmerzen und Unterleibskrämpfe, aber auch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen während der Menstruation. Im Rahmen einer an der Hochschule Coburg durchgeführten Studie wurde erstmals systematisch das Wohlbefinden von Patientinnen mit Dysmenorrhoe in den Tagen vor der Periode erfasst und mit dem Wohlbefinden von gesunden Frauen ohne Dysmenorrhoe verglichen. Dabei gingen wir der Frage nach, ob Frauen mit Dysmenorrhoe in den Tagen vor der Periode vermehrt unter Stress, negativen Gefühlen und negativen Erwartungen hinsichtlich der nahenden Periode leiden. Sollte dies der Fall sein, könnten sich die Beschwerden während der Menstruation über einen sogenannten „Noceboeffekt“ im Lauf der Zeit verstärken. Der Noceboeffekt ist auf negative Erwartungen zurückzuführen, die wiederum Stress und Angst auslösen und über diesen Weg die Schmerzwahrnehmung verstärken. 20 Frauen mit und ohne Dysmenorrhoe füllten für 10 Tage ein Online-Tagebuch aus und sammelten Speichelproben zur Bestimmung des Stresshormons Cortisol. Die Frauen mit Dysmenorrhoe wurden zusätzlich in halbstrukturierten Interviews zu ihren individuellen Erfahrungen, Gefühlen und Erwartungen hinsichtlich der Periode befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen mit Dysmenorrhoe generell gestresster sind und konstant stärkere Periodenschmerzen erwarten als gesunde Kontrollpersonen. Nur bei Frauen mit Dysmenorrhoe stiegen negative Emotionen beim Gedanken an die Periode in den Tagen vor der Periode nochmals signifikant an. Dieser Anstieg negativer Gefühle ging mit einer veränderten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol einher und stand mit der Stärke der darauffolgenden Periodenschmerzen im Zusammenhang. Die Interviews bestätigten, dass die Gefühle und Gedanken zur Periode bei Frauen mit Dysmenorrhoe in den Tagen vor der Periode zunahmen, wobei vereinzelt von positiven Gefühlen wie Hoffnung und Erleichterung berichtet wurde, wenn die Frühwarnzeichen geringer waren. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Regelschmerzen teilweise durch erlernte Noceboeffekte aufrechterhalten und verschlimmert werden können. Ein Publikationsmanuskript der Studie ist in Vorbereitung.

 

 

2.Wirkt Pilates bei Patientinnen mit Dysmenorrhoe besser als offene Placebos? Eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie

Studien haben gezeigt, dass sich regelmäßige körperliche Aktivität positiv auf Dysmenorrhoe auswirkt. Studien belegen außerdem, dass allein die Gabe von Placebos bereits chronische Schmerzen lindern kann, selbst wenn die Placebogabe offen, d.h. mit Wissen der Patient:innen, erfolgt. In einer randomisierten kontrollierten Pilotstudie untersuchten wir, wie sich eine vierwöchige Pilates-Intervention im Vergleich zu einer offenen Placebogabe und keiner Behandlung auf die Periodenschmerzen von Frauen mit Dysmenorrhoe auswirkt. Aufgrund der Pandemie musste die Studie ausschließlich online durchgeführt werden. Außerdem sammelten die Probandinnen zu Hause Speichelproben zur Bestimmung von Schmerzhormonen. Die Studiendurchführung ist inzwischen abgeschlossen, die Daten werden ausgewertet. Wir sind auf die Ergebnisse gespannt!

 

 

3.Zusammenhang zwischen psychologischen Faktoren und dem Erfolg einer Kinderwunschbehandlung mit IVF-Naturelle® – eine prospektive Kohortenstudie

Während der Zusammenhang zwischen Stress, Gefühlen und dem Ergebnis der klassischen IVF-Behandlung (mit Hormonstimulation) mittlerweile gut belegt ist, gibt es bezüglich der IVF Naturelle®, bei der wenig oder keine Hormone verabreicht werden, zurzeit noch keine Studien zum Zusammenhang zwischen psychologischen Faktoren und der Schwangerschaftsrate nach dem Transfer. Im Rahmen einer Kooperationsstudie mit Priv.-Doz. Dr. Popovici und ihrer Praxis

kïz) kinderwunsch im Zentrum untersuchen wir daher erstmals den Zusammenhang zwischen Stress, Emotionen und dem Erfolg von IVF Naturelle®. 150 Frauen, bei denen eine IVF Naturelle® geplant ist und an der Studie teilnehmen, werden gebeten, kurz vor dem Transfer verschiedene Online-Fragebögen sowie im Anschluss für ca. 10 Tage ein Online-Tagebuch mit Fragen zu ihrem Befinden auszufüllen. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, individuelle Einflussfaktoren auf den Erfolg einer Behandlung mit IVF Naturelle® besser zu verstehen und mittelfristig die Erfolgschancen dieser Intervention weiter zu erhöhen, z. B. durch begleitende gesundheitsfördernde Interventionen.

 

Die Schweizer-Arau-Foundation unterstützte im Jahr 2022 weiterhin die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Karin Meißner an der Hochschule Coburg. Durch die Förderung wurde es möglich, mehrere Projekte zu Endometriose, Periodenschmerzen und unerfülltem Kinderwunsch erfolgreich fortzusetzen. Die Ergebnisse wurden auf internationalen Konferenzen vorgestellt, z. B. auf dem Internationalen Weltkongress für Medizinische Akupunktur (ICMART) in Bologna im Oktober 2022.

 

 

Für unsere laufende Studie zum Zusammenhang zwischen psychologischen Faktoren und dem Erfolg einer Kinderwunschbehandlung mit IVF-Naturelle® suchen wir zurzeit noch nach weiteren Studienteilnehmerinnen – Informationen zur Studie liegen in der Kindwunschpraxis kïz) kinderwunsch im Zentrum und im Kinderwunschzentrum Amberg aus.

Eine qualitative Interviewstudie zu den Erfahrungen von Frauen mit mehrfach erfolglosen IVF-Behandlungen wurde inzwischen im „Frauenarzt“, der bedeutendsten deutschsprachigen Fachzeitschrift für Gynäkologinnen und Gynäkologen, publiziert und kann auf Nachfrage bei Frau Kraft (jana.kraft@hs-coburg.de) als pdf-Datei zugesandt werden.

Zurzeit befinden sich außerdem mehrere Manuskripte im Publikationsprozess, z. B. eine Auswertung der kumulativen Lebendgeburtenraten von 212 Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch, die zwischen 2014 und 2016 von Frau Dr. Schweizer-Arau mit sinosomatics behandelt wurden. Von den Frauen haben inzwischen mehr als 70% ein Kind geboren.

 

 

 Projekte von Herr Prof Florian Beissner vom Insula-Institut Hannover wurde unterstützt 

 

 

 

Alle Spender:innen unterstützen im Moment seine Forschung durch die Finanzierung einer 450€-Stelle am Institut für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Durch diese Stelle kann Prof. Beissner trotz seiner Haupt-Beschäftigung am Insula-Institut für integrative Therapieforschung (www.insula-institut.org) den Kontakt zu seinen früheren Kooperationspartnern an der Medizinischen Hochschule aufrechterhalten und hat weiterhin Zugriff auf die dort vorhandenen Forschungs-MRT-Scanner, was von großer Bedeutung für die Forschung ist. Eines dieser Geräte besitzt eine umfangreiche technische Ausstattung zur Stimulation und Messung des vegetativen Nervensystems, und eignet sich daher hervorragend für Messungen von Akupunktureffekten am Menschen. So konnten sein Team  in der Vergangenheit bereits zeigen, dass bei der Stimulation des für die vegetative Regulation relevanten Akupunkturpunktes „Zusanli“ (Magen 36) am vorderen Unterschenkel der Effekt deutlich im Hypothalamus der Proband:innen nachzuweisen war. Diese Hirnregion ist unter anderem dafür bekannt, dass sie über feste Programme Körperfunktionen, wie den Herzschlag, die Atmung oder die Verdauung, reguliert. Ein Vergleichspunkt ohne Relevanz für die vegetative Regulation („Guangming“, Gallenblase 37), der ebenfalls am Unterschenkel lokalisiert ist, hatte dagegen keinen derartigen Effekt und dass, obwohl die Intensität der Stimulation von den Proband:innen in beiden Fällen als gleich stark bewertet wurde. Dies zeigt, dass die Effekte der Akupunktur zumindest bei der Beeinflussung vegetativer Funktionen punktspezifisch ist, es also nicht egal ist, wohin die Nadel gestochen wird. Derzeit wird eine  Publikation der Ergebnisse vorbereitet.

 

„Effekte einer Kombinationstherapie aus Psychotherapie und Akupunktur auf Schmerzen und Immunparameter bei Patientinnen mit Endometriose – eine randomisierte kontrollierte Studie“

 

Nachdem wir in einer ersten wissenschaftlichen, gut publizierten Studie zeigen konnten, dass eine Kombinationstherapie aus Psychotherapie und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) sehr wirksam bei der Behandlung der chronischen Schmerzen von Endometriosepatientinnen ist, möchten wir nun genauer erforschen, wie diese Therapie wirkt. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die geplante wissenschaftliche Studie, die in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Hochschule Coburg durchgeführt werden soll.

Zusammenfassung der Studie
Endometriose ist eine gutartige gynäkologische Erkrankung, die häufig mit Regelschmerzen, chronischen Unterbauchschmerzen und Fruchtbarkeitsstörungen verbunden ist. Das klinische Bild ist sehr unterschiedlich. Das medizinische Behandlungsspektrum reicht von Schmerzmittelgaben über Hormonpräparate bis hin zur operativen Entfernung der Endometrioseherde und befallener Organe. Für Endometriosepatientinnen, die mit Hilfe schulmedizinischer Therapieansätze alleine nicht schmerzfrei werden bzw. wiederholt Rückfälle erleiden, werden komplementärmedizinische Therapiemaßnahmen empfohlen. Diese sind jedoch hinsichtlich ihrer Effektivität und Mechanismen bisher nicht ausreichend untersucht. Diese Studie möchte hierzu einen Beitrag leisten, indem sie die klinischen und immunologischen Effekte einer Kombinationstherapie aus Psychotherapie und Akupunktur (SART) bei Patientinnen mit schmerzhafter Endometriose testet.
In einer randomisierten kontrollierten Studie werden 90 Patientinnen mit Endometriose- assoziierten Schmerzen durch ein Zufallsverfahren entweder einer Behandlungsgruppe oder eine Kontrollgruppe zugeteilt. Zu Beginn der Studie sowie nach drei und nach sechs Monaten werden Untersuchungen mit Fragebögen und Blutproben durchgeführt. Ergänzend wird eine gesunde Kontrollgruppe mit 30 Frauen rekrutiert. Die primäre Fragestellung dieser Studie ist es, zu untersuchen, ob bei Patientinnen mit Endometriose-assoziierten Schmerzen, die mit SART behandelt werden, begleitend zur Schmerzlinderung eine Normalisierung der Immunzellenzusammensetzung und -funktionen im Menstrualblut und im venösen Blut eintritt. Zusätzlich soll mit explorativen Verfahren nach weiteren geeigneten, immunologischen Verlaufsparametern für Endometriose gesucht werden.

 

 

 

Stimulierung von Selbstheilungsmechanismen durch psychobiologische Interventionen

In ihren Studien geht Karin Meißner der Frage nach, mit Hilfe welcher Interventionen Selbstheilungsprozesse optimal angestoßen werden können, aber auch welche psychosozialen Einflüsse einer solchen Selbstregulation entgegenwirken können. Viele Ergebnisse aus der biopsychologischen Forschung sprechen heute schon dafür, dass sowohl für Krankheiten als auch für deren Besserungen neben biologischen auch psychische und soziale Faktoren eine Rolle spielen. Körpervorgänge beeinflussen den Zustand des Gehirns und somit auch das Empfinden und Verhalten eines Menschen. Das Gehirn wiederum orchestriert die körperlichen Prozesse. Störungen dieser fein abgestimmten Wechselwirkung können zu Dysregulationen

führen, die sich zu Krankheiten auswachsen können, wenn sie über längere Zeit anhalten. Es ist denkbar, dass durch geeignetes Eingreifen in das System Autoregulationsvorgänge angestoßen werden, die optimale Voraussetzungen für eine Selbstheilung schaffen. Psychologische Faktoren, wie Erwartungen, Suggestionen, Gefühle und innere Bilder, können hierbei ebenso von Bedeutung sein wie körperliche Stimulation, z. B. durch Akupunkt-Stimulation oder mitfühlende Berührung. Gerade in der geeigneten Kombination unterschiedlicher Zugänge könnte ein beachtliches Potential zur Selbstheilung liegen.

Im Folgenden werden die einzelnen Forschungsbereiche des Projekts vorgestellt, die durch Mittel der Schweizer-Arau-Stiftung mitfinanziert werden:

Mechanismen von Placebo- und Noceboeffekten bei Übelkeit und Herzerkrankungen

Die Placeboforschung hat in den letzten Jahren gezeigt, dass der Körper über Selbstheilungssysteme verfügt, die nur geeignet stimuliert werden müssen, um die Beschwerden von Patienten zu lindern. So können positive Erwartungen und Lernerfahrung z. B. zu einer deutlichen Schmerzreduktion führen. Die Noceboforschung hingegen bringt immer mehr Belege dafür, wie negative Suggestionen und schlechte Vorerfahrungen zur Verschlechterung von Krankheitssymptomen beitragen können.

Im Rahmen eines überwiegend von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts untersucht die Arbeitsgruppe von Karin Meißner die Frage, ob die Placeboantwort auf Übelkeit durch die Modulation spezifischer

Kontextfaktoren maximiert und minimiert werden kann, und welche neurobiologischen Mechanismen dieser Modulation zugrunde liegen. In einem weiteren Projekt sollen in Kooperation mit Priv.-Doz. Florian Beissner (Medizinische Hochschule Hannover) auch die Veränderungen im Gehirn unter Placebogabe bei Übelkeit untersucht werden. In zwei Kooperationsprojekten mit Oberarzt Dr. Joram Ronel vom Klinikum rechts der Isar werden außerdem Placebo- und Noceboeffekte auf das Herz an verschiedenen Patientengruppen näher untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien werden dazu beitragen, die Modulation körpereigener Regulationsmöglichkeiten von Erkrankungen durch psychosoziale Faktoren besser zu verstehen.

Biopsychosoziale Einflussfaktoren bei der Entstehung und Behandlung von Endometriose

Endometriose ist eine östrogenabhängige Erkrankung von Frauen, die nicht selten zu starken Schmerzen im Unterleib und ungewollter Kinderlosigkeit führt. Die Erkrankung wird in der Regel mit antihormoneller Therapie und Operationen behandelt. Dies führt aber nicht immer zum erwünschten Erfolg. Zudem haben diese Therapien mitunter starke Nebenwirkungen. Zu komplementärmedizinischen Behandlungsansätzen gibt es bisher wenig Forschung. Die sog. „Systemische Autoregulationstherapie“ (SART) ist ein ganzheitlicher Therapieansatz, der Hypnotherapie und Traditionelle Chinesische Medizin miteinander kombiniert. Durch die Arbeit in Trance mit inneren Bildern können alte emotionale Muster gelöst werden.

Verstärkt werden die Effekte durch geeignete Akupunkt-Stimulation während der Trance, was zu teilweise erstaunlich schnellen Verbesserungen der Symptome führt. In mehreren interdisziplinären Studien werden derzeit die therapeutischen Effekte von SART bei Endometriose wissenschaftlich untersucht. Zum anderen werden experimentelle Studien durchgeführt, in denen die zugrundeliegenden Mechanismen von SART näher beleuchtet werden sollen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, dass psychosoziale Aspekte bei der schulmedizinischen Endometriosebehandlung stärkere Beachtung finden.

Anschaffung einer Software zur Auswertung qualitativer Daten

Ebenfalls durch die Schweizer-Arau-Foundation unterstützt wird weiterhin eine Interview-Studie zu den erlebten Wirkungen von SART bei Patientinnen mit Endometriose. Die durchgeführten Interviews mit 10 ehemaligen Studienpatientinnen der oben beschriebenen Studie wurden inzwischen anonymisiert und transkribiert (d.h. in Schriftform übertragen). Momentan werden die gewonnenen Daten mit Hilfe qualitativer Auswerteverfahren analysiert. Auf diese Weise soll ein vertieftes Verständnis der Wirkungen von SART aus Sicht der Patientinnen gewonnen werden.

Zur Auswertung finanzierte die Schweizer-Arau-Foundation die Anschaffung von „MAXQDA“. Das ist eine weltweit führende Software zur programmunterstützen und somit effizienten Auswertung qualitativer Daten. Die Software soll auch in zukünftigen Studien eingesetzt werden, z. B. um die Auswirkungen der klassischen hormonstimulierten IVF zur künstlichen Befruchtung mit sanfteren Methoden der IVF mit wenigen oder gar keinen Hormonen aus Sicht der Betroffenen zu vergleichen.

Studie zur emotionalen Verarbeitung von Patientinnen mit Endometriose

Die Schweizer-Arau-Foundation unterstützt weiterhin eine experimentelle Studie zur emotionalen Verarbeitung von Patientinnen mit schmerzhafter Endometriose.  In dieser Studie werden Frauen mit und ohne Endometriose hinsichtlich ihrer emotionalen Verarbeitung sowie körperlicher Reaktionen auf Emotionen verglichen. Ein besseres Verständnis der emotionalen

Verarbeitung von Patientinnen mit Endometriose könnte mittelfristig zu einer Verbesserung der Behandlungsmöglicheiten beitragen. Die Messungen der Studie sind fast abgeschlossen, es fehlen noch einige gesunde Kontrollpersonen zwischen 30 und 42 Jahren
(bei Interesse melden Sie sich bitte bei PD Dr. Karin Meißner, karin.meissner[at]med.lmu.de

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